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Cake day: July 9th, 2023

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  • Hmm, ein bisschen kurz geraten, der Artikel. Menschen schätzen den Anteil bei Bevölkerungsgruppen bei Unsicherheit tendenziell zur Mitte hin, sprich 50%? Klingt für mich grundsätzlich nachvollziehbar, würde ich aber nicht als “Rechenfehler des Gehirns” bezeichnen, sondern eher als Zeichen von fehlender bzw. falscher Information. Wenn mich jemand fragt, ob eine zufällig gezogene Person ein bestimmtes Merkmal trägt, über das ich absolut nichts weiß, würde ich auch einfach ne Münze werfen.

    Das heutzutage viel Fehlinformation kursiert wird ja kurz angesprochen, aber hier wird sich vermutlich eher der availability bias zunutze gemacht. Wenn man ständig was zu Ausländern/Migration mitbekommt, nimmt man die Sache “größer” (in welcher Hinsicht auch immer) wahr, als sie tatsächlich ist. Das die Ergebnisse, die hier berichtet werden, also alleine zu einer Entschärfung des Themas führen könnten, halte ich daher leider für fragwürdig.




  • Ernst gemeinte Frage: Warum wärst du stinksauer, wenn du aufgrund eines Klimaprotests an einem Tag zu spät oder gar nicht zur Arbeit kommst? Könnte genauso gut ein plötzliches Unwetter oder ein starker Wintereinbruch sein, der sämtliche Verkehrswege lahmlegt. Zusätzlich üben viele Menschen auch einen, sagen wir mal, nicht unbedingt für die Gesellschaft essenziellen Job aus, mich eingeschlossen. Ich weiß natürlich nicht wie es bei dir ist, aber ich kann es bei vielen Menschen nicht nachvollziehen, dass sie wegen letztendlich einer Unannehmlichkeit, die aus meiner Sicht in keinem Verhältnis zu den Folgen des Klimawandels steht, so derartig heftige Emotionen verspüren und teilweise an Anderen auslassen.

    Deine allgemeine Resignation kann ich hingegen besser verstehen und stimme dir auch vollkommen zu, dass wir von Entwicklungsländern nicht erwarten können überhaupt oder in gleichem Maße in Klimaschutz zu investieren. Umso mehr müssten aber Länder wie Deutschland ihre Verantwortung wahrnehmen und mir gutem Beispiel vorangehen.

    Autos einfach stehen zu lassen reicht sicherlich nicht aus, seh ich auch so. Die dicken Bretter waren aber immer schon die riesigen internationalen Konzerne, denen man immer noch erlaubt in überproportionalen Maße klimaschädlich zu sein. Und dagegen setzt sich FFF ja auch explizit ein.

    Ich hab letztens einige Vorträge zum Thema Klimawandel gehört und da herrschte einstimmig die Meinung, dass es sich immer lohnt noch etwas zu unternehmen, auch wenn der beste Zeitpunkt vor 30 Jahren oder noch früher war. Manche Folgen mögen nicht mehr abwendbar sein, aber wir können immer noch Schadensbegrenzung betreiben.



  • Naja, ich sehe laut den Infos im Artikel jetzt nicht so viele Parallelen (die Überschrift erweckt aber den Eindruck, da stimme ich zu).

    Es dauert nur eine Woche und der Fokus scheint ja eben nicht auf Kindern als billigen Arbeitskräften zu liegen, sondern darauf den Jugendlichen mal einen realistischen Einblick mit Betreuung in den Betriebsalltag zu geben. Mich würde es tatsächlich wundern, wenn durch die Kids da viel verwertbares produziert wird, kenne mich aber auch mit handwerklichen/technischen Berufen ganz wenig aus .

    Klingt für mich alles in allem schon nach einer vernünftigen Sache, vermutlich das Mindeste was man heutzutage tun sollte, um sich als Betrieb attraktiv für zukünftige Azubis/Arbeitskräfte zu machen.



  • Dieses Mantra wiederholen Politiker und Ökonomen soooo gerne, und es ist auch technisch korrekt, aber auch völlig sinnfrei.

    Zugegeben, ich hab nicht genau erklärt, was ich damit meine. Mir geht es vor allem darum zu betonen, dass ein Staat seine Schulden nicht so wie du und ich irgendwann zurückzahlen muss. Eine (übermäßige) Rückzahlung ist sogar kontraproduktiv, da viele Banken eben genau ihr Geld in dieser Weise anlegen und Zinsen verdienen wollen. So können dann (unter Umständen auch risikoreichere) Kredite an Privatpersonen oder Unternehmen vergeben werden.

    Die zukünftige Generation zahlt daher nicht die Schulden zurück, die jetzt aufgenommen werden, das war auch noch nie so.

    Letztendlich geht es darum die Wirtschaft am Laufen zu halten, damit Staatsanleihen einfach immer und immer wieder ausgegeben und deren fällige Zinsen (durch Verkauf neuer Staatsanleihen) getilgt werden können. Kann man sich natürlich drüber streiten, ob man das gut findet, aber darauf läufts in unserem jetzigen Wirtschaftssystem hinaus.

    Und zu deinem zweiten Punkt: völlig egal wieviele Schulden ein Staat macht ist es natürlich auch wieder nicht, da hast du schon Recht. Aber solange sich die Investition lohnt, macht es aus ökonomischer Sicht keinen Sinn sich von einer selbstauferlegten Schuldenbremse davon abhalten zu lassen. Auch hier kann man natürlich diskutieren, was sich lohnt und was nicht, aber bei ein paar Themen, beispielsweise erneuerbare Energien, ist das aus meiner Sicht relativ unstrittig.


  • Steuererhöhungen in gewissen Bereichen würden sicherlich auch helfen (Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer), schuldenfinanzierte Investitionen heute, z.B. in wichtige Infrastruktur, sorgen aber schon an sich dafür, dass zukünftige Generationen eben nicht für die durch Vernachlässigung entstanden Kosten zahlen müssen. Zusätzlich zahlt der Staat seine Schulden auch nicht mit Steuergeld, sondern mit der Ausgabe von Staatsanleihen. D.h., bei einer schlechten oder zumindest nicht gewinnbringenden Investition zahlen in erster Linie jetziger Halter einer Staatsanleihe, da die Bonität des Ausgabelandes sinkt und damit der beim Kauf festgesetzte Zinssatz nicht mehr der Höhe des eingegangenen Risikos entspricht.

    Ein Staat, vor allem die mit eigener Währung, sind in Ihrer Ein- und Ausgabenstrategie absolut nicht mit einem Privathaushalt und nur bedingt mit einem Unternehmen vergleichbar.