Auch wenn das Quorum erreicht wurde, da geht vielleicht noch mehr.

  • brainwashed@feddit.org
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    4 months ago

    Unsere leidig unterfinanzierte bpb fasst das zusammen als “Freiheit ohne Gleichheit behindert die Freiheit all derer, die über weniger Ressourcen, ungleiche Chancen oder keine Privilegien verfügen”.

    Das mag der springende Punkt sein. Gleichheit herzustellen ist einfach nicht Aufgabe unseres Staates. Wir haben und hatten immer unterschiedliche Chancen (angefangen bei Intelligenz über Kontakte, priviligiertes Elternhaus) und unterschiedliche Ressourcen (Geld, (Restlebens-)zeit, Ausdauer). Wir einigen uns hier auf einen Mindeststandard und ermöglichen alle eine würdevolle Existenz. Dass die nicht bei der Tafel in der Schlange stattfindet, logisch. Aber

    • mein Leben wird nicht unwürdig, weil Jeff Bezos ne geile Yacht hat.
    • wenn der Staat irgendwelche Maßnahmen zur Abmilderung von sozialer oder wirtschaftlicher Härte ergreifen will kann er das, nicht zuletzt durch die Gelddruckerpresse, dafür braucht er keinen Jeff Bezos

    Dir scheint die Ungleichheit an sich ein Dorn im Auge zu sein. Mir nicht. Über die Konsequenzen, wenn wir sie denn attribuieren, benennen und objektiv nachvollziehen können, können wir uns gerne unterhalten.

    • splendoruranium@infosec.pub
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      4 months ago

      Das mag der springende Punkt sein. Gleichheit herzustellen ist einfach nicht Aufgabe unseres Staates. Wir haben und hatten immer unterschiedliche Chancen (angefangen bei Intelligenz über Kontakte, priviligiertes Elternhaus) und unterschiedliche Ressourcen (Geld, (Restlebens-)zeit, Ausdauer). Wir einigen uns hier auf einen Mindeststandard und ermöglichen alle eine würdevolle Existenz. Dass die nicht bei der Tafel in der Schlange stattfindet, logisch. Aber

      mein Leben wird nicht unwürdig, weil Jeff Bezos ne geile Yacht hat. wenn der Staat irgendwelche Maßnahmen zur Abmilderung von sozialer oder wirtschaftlicher Härte ergreifen will kann er das, nicht zuletzt durch die Gelddruckerpresse, dafür braucht er keinen Jeff Bezos

      Dir scheint die Ungleichheit an sich ein Dorn im Auge zu sein. Mir nicht. Über die Konsequenzen, wenn wir sie denn attribuieren, benennen und objektiv nachvollziehen können, können wir uns gerne unterhalten.

      Wenn wir beide unter diesen Bedingungen gesamtgesellschaftliche Entscheidungen beeinflussen möchten, steht das Gewicht deiner Stimme, deiner Meinung, deiner Bedürfnisse in direkter Abhängigkeit zur Größe deines Feldes. Wenn du keins hast, ich aber schon, werde ich tendenziell meine Interessen gegenüber deinen durchsetzen, egal was du sagst oder brauchst.
      Gleichheit ist deshalb eine anteilige Voraussetzung einer demokratischen Grundordnung, eine bloße würdevolle Existenz oder “Abmilderung” ist nicht hinreichend. Man kann sich mit struktureller Ungleichheit abfinden, aber mir wäre nicht ersichtlich, warum man sich dann alle vier Jahre die Mühe machen muss, Millionen von Stimmen einzusammeln und auszuzählen, wenn man auch genau so gut das größte Werbe- und Lobbyingbudget direkt nach dem gesellschaftlichen Kurs fragen könnte. Das ganze System funktioniert nur, wenn man eine dicke Mittelklasse und wenig darüber und darunter hat, damit niemand übervorteilt werden kann.
      Wenn also Herstellung und Aufrechterhaltung einer relativen sozialen Gleichheit nicht eine selbstverständliche Selbsterhaltungsmaßnahme eines demokratischen Systems sind, schafft es sich bei hinreichender Schlagseite der Machtverteilung notgedrungen Schritt für Schritt selbst ab. Abhängig davon, wen du fragst, ist das einfach nur eine konstante Gefahr, steht noch bevor oder ist schon längst passiert.
      Oder natürlich du irrst dich in der Tür, bekommst ein Augenrollen und wirst auf russisch angepöbelt, dass doch eine Demokratie schon auf dem Papier nur Puppentheater und damit von Anfang an ein Rohrkrepierer sei - aber wie gesagt, wenn man das glaubt, löst man strukturelle Ungleichheiten nicht auf parlamentarischem Wege.