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    2 months ago

    Über diese Ergebnisse waren die Forscher im ersten Moment, so erzählen sie es, verblüfft: »Wir machen das seit 15 Jahren. Viele Programme, die wir untersuchen, haben keine oder nur kleine Wirkung. Noch nie haben wir derartig große Effekte gesehen wie beim ›Jobturbo‹«, sagt Jens Hainmüller von der Stanford University. »Die Ergebnisse zeigen zudem, dass diese Effekte kein Strohfeuer waren, sondern auch auf Dauer anhalten«, ergänzt Marbach.

    In Verbindung mit der Grafik ist das schon beeindruckend wie deutlich der Effekt zu sein scheint. Ich schätze daher ist es auch nur logisch, dass es abgeschafft wird:

    Die Ergebnisse der Studie sind politisch brisant. Denn die Bundesregierung schickt sich an, das offenbar sehr erfolgreiche Projekt zu schreddern: Ukrainer, die nach dem 31. März 2025 nach Deutschland kommen, sollen kein Bürgergeld mehr erhalten, sondern die Leistungen für Asylbewerber.

    Dabei gäbe es ja sogar Ansatzpunkte mit Verbesserungspotential, die finde ich zur Union passen würden:

    Bei einer Personengruppe wirkte der »Jobturbo« allerdings nicht – bei Frauen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern (ohne die Ukraine). Während die Arbeitsaufnahmen bei Männern aus diesen Ländern in die Höhe schnellten, zeigt sich bei den Frauen kein Effekt. Das ist umso bemerkenswerter, weil es bei den Geflüchteten aus der Ukraine keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt.

    Das sieht in der Tat problematisch aus. Ich bezweifle ja, dass die Union zu konstruktiven Ideen fähig ist, aber hier wären ja eventuell nachdrücklichere Maßnahmen nötig.

    Einen Makel des »Jobturbos« zeigt die Studie: Er wurde auf dem Rücken der Beschäftigten in den Jobcentern gestartet. Denn obwohl in den 300 beobachteten Jobcentern fast 600.000 zusätzliche Termine mit Geflüchteten stattfanden, wurden keine zusätzlichen Arbeitsvermittler eingestellt – diese Belastung wurde einfach draufgesattelt.

    Dabei, so rechnen die Forscher in der Studie modellhaft vor, könnte sich die Investition in zusätzliche Arbeitsvermittler schnell amortisieren: Schon nach zwölf Monaten übersteigen das gesparte Bürgergeld und die zusätzlichen Einnahmen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen demnach die höheren Ausgaben des »Jobturbos«. Danach würde der Gewinn für den Staat mit jedem zusätzlich vermittelten Geflüchteten stetig größer – und damit auch der Spielraum für zusätzliches Personal.

    Also sehr ähnlich wie bei Steuerfahndern, die in der Regel ein vielfaches ihres Gehalts eintreiben könnten, wodurch sich Kosten schnell amotisieren würden. Alternativ könnte man sicher auch in einigen Bereichen Bürokratie effizienter gestallten und für sinnvolle Maßnahmen wie diese Zeit schaffen. z.B. wie hier beschrieben durch eine Reform der Vermögensprüfung.