Mir ist es ehrlich gesagt egal wenn leute dick oder dürr sind. Das löst in mir persönlich keine Emotionen aus. Ich muss aber zugeben, dass, wenn ich stark übergewichtige Menschen im Burgerladen sehe, ich mir schon denke: “tja, da weißte, wohers kommt”. Nicht nett, aber true 🤷.
Darum stimme auch mit dieser Äußerung im Interview nicht überein:
Dicken oder fetten Menschen werden ihre Kilos oft vorgeworfen. Ist man denn nicht verantwortlich für sein eigenes Gewicht?
Ich würde sagen: Nein. Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße. Und Genetik hat verdammt viel damit zu tun, wie sich unser Körper verhält. Wir alle kennen die Erzählung: Weniger essen, mehr Sport – und dann bist du dünn. Schauen wir uns aber Studien dazu an, sehen wir, dass Diäten bei einer Mehrheit an Menschen langfristig nicht funktionieren. Fette Menschen werten das oft als persönliches Versagen.
Sie verkennt mMn die Sachlage. Sie konzentriert sich bei der Argumentation auf Diäten, die Leut mit Normalgewicht sind aber nicht ständig auf Diät, wenn man so will. Die haben nur einen energetisch ausgeglichen Ernährungshaushalt.
Zwar kenne ichdie erwähnten Studien zur Variabilität von Körpergröße und Gewicht nicht, kann das aber beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht meint sie einen bestimmten Aspekt daraus, aber wenn ich mich jeden Tag nicht bewege, Lieferando bestelle und auf der Couch Mate-Cola trinke, dann ist es klar meine eigene Verantwortung für mein Gewicht. Will sagen: wir haben sehr viel Kontrolle über unser eigenes Gewicht, auch wenn es genetische Faktoren gibt.
Leute, die sich nicht kontrollieren können und krankhaft fett werden scheren mich nicht, von mir aus sollen die Modeln und Influenzer sein und alleine auf nem Familienfloß fahren, das ist alles ihr Recht. Ich spreche sie auf ihr Gewicht nicht an, tut mir halt leid für sie, dass sie dann auf Aspekte ihres Lebens verzichte müssen, wie das Kanufahren, was sie im Interview erwähnt.
Aber: wenn Dicke anfangen, wie die Fettfluenzer in den USA, von “healthy at every size” zu sprechen, dann halte ich dagegen.
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Aufgrund deines bisherigen Tonfalls erwarte ich jetzt nicht unbedingt eine sachliche Diskussion, aber was ist denn deiner Meinung nach an der Kritik von Sprüchen wie “healthy at every size” falsch oder gar verwerflich?
Das Problem ist dieses totschlagargument “man darf die gesundheitsrisiken doch nicht einfach so untern Tisch kehren!!”. Tut niemand. So eine Person gibt es einfach nicht.
Alle diese kritiken die ich bisher gelesen habe misrepräsentieren die argumente. Aber gerade bei “healthy at every size” habe ich auch bisher ausschließlich misogyne sprüche noch zusätzlich gelesen.
Ich habe bis ebengerade nichtmal gegoogelt woher dieser Spruch eigentlich kommt und gleich das erste Ergebnis zeigt das es eine Bewegung “Health At Every Size” gibt. Nicht “healthy”, “health”. Jeder der also “healthy” benutzt, hat nichtmal gegoogelt um was es geht bevor er seine verbale diarrhöe digitalisiert hat.
Bei “Health At Every Size” geht es um diskriminierung von dicken im Gesundheitswesen. Und wenn ich das was da steht so überfliege dann sehe ich nichts falsches. Hier ist die einzig vernünftige kritik die ich bisher über diesen spruch gelesen habe:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30261553/
Diese kritische Auseinandersetzung kann ich aber von unserem kommentator der gleich von anfang an schon glaubt zu wissen warum jemand dick sei (mangelnde selbstkontrolle), und jetzt nur noch nach ner ausrede sucht das jemandem vorzuhalten, vermutlich mit noch gehässigerer Wortwahl als im Kommentar, nicht erwarten. Ich habe diese “kritiken” schon oft gelesen und jedesmal bisher war es jemand der unter dem Deckmantel des rechthabens seinem ekel und hass gegenüber dicken freien lauf gelassen hat. Deswegen wünsch ich mir im sinne des zivilen diskurses dass solche Menschen die Fresse halten 🤗
Bei “Health At Every Size” geht es um diskriminierung von dicken im Gesundheitswesen
“Frau Doktor, meine Knie schmerzen, und ich kann kaum ein Stockwerk weit Treppen gehen ohne außer Atem zu kommen”
“Versuchen Sie abzunehmen”
“SCHEIß DISKRIMINIERUNG”
Die Ärzteschaft sagt den Menschen nicht zum Spaß, dass ihr Übergewicht die Ursache ihrer Probleme ist. Manche wollen es halt schlicht nicht wahrhaben, oder erwarten Symptombekämpfung.
Na zum glück gibts so paladine der logik wie dich die, ohne sich gross mit der thematik auseinandersetzen zu müssen, hier für klartext sorgen.
Ad hominem.
👍
Wenn du das einfach vorher geschrieben hättest wärst du auch nicht nach Oblivion gevoted worden. Aber du hast beschlossen erst unfassbar unfreundlich zu sein.und dann eine diskussion anzufangen von dem her…verdient
Trotzdem danke für die Quelle wusste ich z.B. auch nicht, dass das daher kommt. Laut Wikipedia gibt es zwar auch Kritik an “Health at any size” aber du hast vollkommen recht, “Healthy at any size” ist nicht das
Das Problem dabei solchen Respektlosigkeiten wie des Ursprungskommentators mit “sachlicher” diskussion zu begegnen ist das sie dadurch legitimiert werden. Als ob die äußerungen in dem kommentar ernstzunehmen wären oder eine wohlformulierte antwort wert sind.
Fettleibigkeit ist eine natürliche Reaktion auf ein unnatürliches Nahrungsangebot. Sport und Diäten helfen nicht, wenn du grundsätzlich falsch isst. Viele produzierte Nahrungsmittel haben eine viel zu hohe Kaloriendichte, man muss die Ernährung umstellen, um weniger Energie zu sich zu nehmen. Statt also Nudeln (hohe Dichte) mit Fleisch (hohe Dichte) und ein bisschen Gemüse (niedrige Dichte) zu essen, müssen viel Gemüse mit Hülsenfrüchten und wenig Vollkorn-Nudeln auf den Teller. Damit kann man sich für immer gesund satt essen. Das ist so logisch, einfach UND LECKER!
Die Bücher vom faktenbasierten Ernährungs-Nerd Dr. Greger haben ein bisschen mein Leben verändert, ohne Scheiß.Das ist wirklich schön für dich! Kannst du aber auch akzeptieren, dass diese Wahrheit nicht für alle Menschen gleichermassen stimmt?
Das ist keine Meinung sondern die wissenschaftlich bewiesene Lösung gegen Fettleibigkeit. Es steht natürlich jedem Menschen frei zu tun was er will. Ein Beispiel: Wenn du jeden Tag Schokolade isst und ohne Zähneputzen ins Bett gehst bekommst du kranke Zähne. Sollen wir jetzt als Gesellschaft Karieszähne normalisieren und Werbung mit Karies-Models machen: Alle Münder sind schön? Oder sprechen wir aus, dass jeden Abend Schokolade ohne Zähneputzen uns krank macht? Übernimm Verantwortung und mach dich nicht zum Opfer. Dein Körper ist das wichtigste Werkzeug was du hast, also ernähre ihn gesund!
Ich esse auch Chips und Schokolade, aber meine Hauptgerichte sind rein pflanzlich und vollwertig. Das ist keine Raketenwissenschaft.Warum so salzig? Du lebst in deinem Körper und kannst nicht wissen wie es ist, in einem anderen Körper zu stecken. Darüber hinaus geht es dich auch gar nichts an, wenn jemand anderes mit Übergewicht zu kämpfen hat.
Ich kommentierte unter einen Artikel, in dem es darum geht, eine schlechte Ernährung und ihre gesundheitlichen Folgen zu akzeptieren. Das halte ich für falsch. Ich gebe einfache Lösungen dagegen wieder, es steht jedem frei zu tun was er oder sie will. Du kannst auch dick bleiben, ist mir egal. Ich esse nur relativ wenig Salz.
Ich denke, die Folgen für die körperliche Gesundheit sind hinlänglich bekannt und werden oft und gerne diskutiert. Was aber die psychische Gesundheit betrifft, ist die im Artikel beschriebene Selbstermächtigung sehr wichtig. Und nicht zuletzt kann auch ein gesünderer Lebensstil davon abhängen, wie es um die psychische Gesundheit steht.
Stigmatisierung hilft niemandem.
Super, da sind wir uns doch einig! Statt dem Kampf “Dicke sind faul” gegen “Dicke sind normal” braucht es jetzt eine Ernährungswende. Und das passiert gerade überall, sie nennen es Planetary Health Diet, Veganuary oder Whole foods, plant based.
Oder man schaut danach, was Leute in diese ungesunden Ernährungsweisen treibt. Neben der einfachen Verfügbarkeit spielen da auch oft psychische Sachen eine Rolle. Essen aus Stress ist zB extrem weit verbreitet.
Und trotz dieser “einfachen lösungen” besteht das Problem weiterhin. Fast so als ob es mehr Ursachen für Fettleibigkeit gibt als mangelnde Aufklärung oder selbstkontrolle
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Schon richtig, systemisch kann man zum Beispiel sehr gut bei unnötiger, kalorienreicher, ballaststoffarmer, hoch verarbeiteter Nahrung ansetzen, genauso wie auch bei der Abhängigkeit vom Auto durch bessere Stadtplanung. (Özdemirs Vorschlag für ein Kinderwerbeverbot ging ja genau in diese Richtung.)
Es ist also schon richtig, die Last vom Individuum zu nehmen. Aber die Haltung “es ist ok, dass du fett bist”, obwohl das absehbar Gesundheitsprobleme auslösen wird, die für die Person selbst schmerzhaft und für die Gesellschaft teuer werden, finde ich auch schwer zu rechtfertigen.
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Ich denke das Problem ist hier die fehlende Nuancierung in Deutschland. Man kann Fettleibigkeit als ein Problem anerkennen, ohne dass man das als Versagen der betroffenen Personen sehen muss.
Sie sollte aber in keinem Fall normalisiert oder verharmlost werden. Und dafür, gesellschaftlich gegen Fettleibigkeit vorzugehen, sind die gesellschaftlichen Kosten natürlich relevant. Wir bekommen es bei Tabak ja auch hin, Rauchen unattraktiver zu machen, und mehr Menschen vom Rauchen weg, bzw. weniger zum Rauchen hin zu bekommen.
Deswegen sollte der Maßstab nicht “es ist okay, dass du fett bist.” sein, sondern “wie können wir Bedingungen schaffen, in denen weniger Menschen fettleibig werden, und mehr Menschen aus der Fettleibigkeit rauskommen”.
Das fängt dann bei gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung in der Schule an und geht dann mit echten Maßnahmen zur Stressreduktion, günstigem Zugang zu gesunden Lebensmitteln und Bewegung, usw. im Erwachsenenalter weiter.
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Ich finde, Du hast einen sehr interessanten und guten Punkt aufgeworfen. Vermutlich wäre die Debatte deutlich einfacher, wenn wir zwei unterschiedliche Begriffe für die beiden Kontexte hätten :)
Danke sehr. Ich denke die Debatte wäre schon sehr viel einfacher wenn Leute nicht voreilig schliessen würden sie wüssten schon was gemeint ist und dann mit aller vehemenz dagegen argumentieren.
Oder das man anerkennen könnte dass wenn leute unter etwas leiden wie ihrem gewicht, aber trotzdem (scheinbar) nichts dagegen unternehmen, dass dann wohl noch was anderes im Spiel ist ausser mangelnde selbstkontrolle.
Als jemand der im nahen Umfeld Menschen mit Trisomie 21 hat, wehre ich mich entschieden dagegen, dass diese Behinderung mit dem Griff in das Bullshit-Regal anstatt dem Gemüse-Regal im Supermarkt gleichgestellt wird, und sei es nur ansatzweise.
Ja, es gibt solche, die tatsächlich schwer krank sind und deswegen fett sind. Aber die Meisten mögen halt scheiße fressen und rumhängen, und irgendwann sieht man das auf der Waage.
Es ist halt 1:1 das gleiche kannste nix machen
Für die meisten Menschen ist dünn sein und bleiben eine Leistung. Fett werden ist heutzutage einfach, die Trends zeigen das ja. Nur sehr wenige bleiben ihr leben lang auf Normalgewicht egal was sie essen und ob sie Sport treiben oder nicht.
Der Umkehrschluss das fette Menschen ihre Probleme sich selbst einhandeln (edit: also verdienen) wenn sie diese Leistung nicht erbringen ist hingegen das Problem. Überhaupt dass das Recht auf ein Leben frei von diskriminierung und das recht auf gesundheitliche fürsorge derart von der Leistung des Individuums abhängt ist das tieferliegende Problem im Liberalismus.
Das Problem, was ich mit dieser Argumentation habe, ist, dass es auf vage Gründe ausgelagert wird, die man nicht ändern kann. Der Mythos, dass der Stoffwechsel sich ab 30 ändert, ist eins davon. Der Stoffwechsel arbeitet bis ca. 60 relativ konstant: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abe5017
Der Grund für Gewichtszunahme mit 30 liegt eher daran, dass dann die Muskelmasse und damit der Grundumsatz geringer wird, etwas was man mit Sport oder Bewegung kontern könnte.Was ist das “es” was auf vage gründe ausgelagert wird?
Der Mythos, dass der Stoffwechsel sich ab 30 ändert, ist eins davon.
Warum erzählst du mir das? Ich hab keine Ahnung gegen was du hier argumentierst.
Kann sein, dass ich deinen Beitrag nicht wirklich verstanden habe. Mir ging es darum, dass die Ursachen für Fettleibigkeit komplex sind, aber auch eine Komponente beinhalten, die man als Individuum selbst in der Hand hat. Diese Komponente wird aber gern ignoriert und sich lieber auf die externen Ursachen versteift, die man schlecht ändern kann.
Diese Komponente wird aber gern ignoriert und sich lieber auf die externen Ursachen versteift, die man schlecht ändern kann.
Nein. Stimmt nicht. Ich zumindest kenne niemanden und habe auch online nie diesen standpunkt vertreten gesehen.
Du hast noch nie jemanden gehört, der meinte, dass es schwerer ist ab 30 schlank zu bleiben?






