Mit Bodo Ramelow verteidigt ein prominenter Linker die Einschränkung queerer Sichtbarkeit. Ohne Not. Gegen das eigene Parteiprogramm. Und das in einem Moment, in dem queere Menschen in Deutschland wieder häufiger bedroht, beschimpft und attackiert werden. (Meinung - Standpunkt)
Die Autor*in spricht mir wörtlich aus der Seele. Gibt weniges was peinlicher ist. Ich bin zusammen mit dem ganzen anderen Müll, den Ramelow so von sich gibt endgültig für ein Parteiausschlussverfahren. Was hat dieser Penner noch mit “links” sein im weiteren Sinne? Er ist gerne bereit Minderheiten für die Interessen des Kapitals und der Ordnung unter den Zug zu werfen. Wer Minderheiten nur schützt so lange es bequem, nett und Hipp ist, aber in Krisenzeiten diesen Schutz (egal welcher Form) einstellt macht sich direkt mit zur Täter*in. Links sein muss bedingungslosen Schutz von Minderheiten bedeuten. Es muss bedeuten sich jederzeit gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung, welche durch unser bestehendes System als Teil der Spaltung des Proletariats unabdingbar ist, auszusprechen. Deswegen ein ganz klares fick dich an Bodo Ramelow. Mit diesem nicht existenten Rückgrat kannst du auch gleich zur SPD gehen.
was meinst du mit “dem ganzen anderen Müll, den Ramelow so von sich gibt”?
Beispielsweise sowas:
Hintergrund ist der Beschluss gegen die Antisemitismus-Definition der „International Holocaust Remembrance Alliance“ (IHRA) auf dem vergangenen Linke-Parteitag in Chemnitz, der zu Kritik des Zentralrats der Juden führte.
Ramelow sprach von einem „Shitstorm“, den er für seine Kritik am Beschluss erlebt habe. „Für die Wassermelonen-Fraktion gilt: Wer nur über die Zerstörung Israels reden will, der soll mit mir nicht über Antisemitismus reden. Der soll mit mir nicht über Auschwitz oder Buchenwald reden. Das hat mit Antifaschismus nichts zu tun“, sagte Ramelow.
Direkt danach:
Der 7. Oktober 2023 sei der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust gewesen. Wer das ignoriere, könne für ihn kein politischer Partner sein. „Gleichzeitig ist meine Kritik an der militärischen Eskalation in Gaza genauso scharf wie am Siedlungsbau. Die Zweistaatlichkeit darf nicht infrage gestellt werden.“
Würde ich jetzt nicht in die Abteilung ‘Verwerflicher Müll’ stopfen.
Ein Genozid rechtfertigen nicht den anderen. Bloß weil die Hamas eine islamistische Terrororganisation, die btw von Israel unterstützt wurde, ist, begeht Israel trotzdem einen Genozid. Nichts rechtfertigt Hunger, Folter und Kleine Kinder auf der Straße erschießen.
Wo sagt er das?
Ganz im Gegenteil stimmt er deiner Logik:
Ein Verbrechen rechtfertigt nicht das andere.
…doch zu, wenn er sagt:
„Wenn Parteimitglieder keine Distanz zu Hamas oder Huthi-Rebellen haben, bin ich raus“, sagte Ramelow der „Welt“. Das sei mit ihm nicht zu machen.
Er benennt die Eskalation durch Israel, fordert jedoch eine Kritik an Israel, die trotzdem Distanz zu Terrororganisationen wie der Hamas hält. Ich verstehe wirklich nicht, wo das ‘verwerflicher Müll’ ist. Ganz im Gegenteil finde ich sogar sehr angenehm, dass einer in diesem vergifteten Konflikt eine Position vertritt, die mehr Nuancen als nur Schwarz-Weiß kennt.
Verwerflicher Müll ist es vielleicht nicht direkt, aber es zeigt doch sehr gut wie naiv und ungebildet man ist.
Der häufige Verweis auf den “größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust” wirkt auf mich, als ob man einen Hass auf Juden hier als primären Auslöser für den Angriff verantwortlich machen wolle. Mag natürlich in Teilen ein Faktor sein, primär geht es aber eben um die Besatzung, die durch solche Vergleiche in den Hintergrund gerät, obwohl sie als hauptsächlicher Motivator ein wichtiger Aspekt für die Einordnung der Situation ist.
Zudem verstehe ich die Fixierung auf eine Zweistaatenlösung nicht. Wer glaubt denn ernsthaft noch, dass eine Zweistaatenlösung praktisch möglich wäre und “Israel” an einer Zweistaatenlösung interessiert ist, geschweige denn jemals war?
Selbst wenn man noch ernsthaft Hoffnung hat, dass eine Zweistaatenlösung möglich wäre, warum darf diese nicht infrage gestellt werden? Man hält hier offensichtlich an der Propaganda des “Existenzrechts Israels” fest, was natürlich einen binationalen Staat ausschließt, auch wenn es die beste Lösung für die Möglichkeit eines anhaltenden Friedens in der Region wäre. Den Diskurs auf diese Weise zu verweigern zieht den Konflikt womöglich nur weiter in die Länge, was entsprechend auch weitere Menschenleben kostet. Wenn ich das jetzt so schreibe, überdenke ich meinen Anfangssatz vielleicht doch noch mal: Es ist verwerflicher Müll.
ist halt lustig wie ich keinen genossen kenne der ihn mag und der trotzdem für die partei spricht.






