Junge Menschen als kurzfristige Hilfen: Der Handwerksverband will im Falle einer Wehrpflicht ebenfalls vom Zivildienst profitieren. Sie seien auch sicherheitsrelevant.
a) davon aus, dass ein “Zivildienst” im Handwerk keine Option, sondern ein Zwang ist und
Ist es ja per se. Ich weiß nicht ob du von der Wehrpflicht betroffen warst, aber die Konstruktion, die wir hatten war, dass man primär zum Wehrdienst gezwungen war. Den konnte man, mit Begründung aus Gewissensgründen verweigern, war dann aber gezwungen einen Wehrersatzdienst, aka Zivildienst zu leisten. Und wo man den ableistet durfte das Amt einem vorschreiben. Es war defacto ein Zwangsdienst. Gelebte Praxis war zwar, dass man sich selbst eine Stelle aussuchen konnte und das Amt die idR. genehmigt hat, aber das ändert nichts daran, dass es per Design ein Zwangsdienst war.
Man muss davon ausgehen, dass darauf Bezug genommen wird, wenn davon die Rede ist, Zivildienst im Handwerk zu leisten.
Es gab zwar auch die Option, anstelle eines Zivildienstes ein freiwilliges ökologisches/soziales Jahr zu machen oder sich bei Feuerwehr oder THW zu verpflichten, aber das war eben nicht der sogenannte Zivildienst.
Zustimmung allerdings zu b). Hab Zivi gemacht und mich dadurch gegen nen Sozialberuf entschieden. Es ist nur eine Etappe.
Auf der anderen Seite bin ich nun auch kein Nobelpreisträger geworden, also wer weiß…
Ich war als einer der späten Jahrgänge von der Wehrpflicht betroffen, habe meinen zunächst zurückgestellten Zivildienst geleistet und bin danach studieren gegangen. Ich kann also sagen, wie es sich anfühlt bei der Musterung die Hosen runter zu lassen und dann für 9 Monate nur begrenzt beeinflussen zu können, was man mit seinem Leben nach der Schule vor hat. Hier soll es doch gar nicht um das Für und Wider der Wehrpflicht an sich gehen; was ich von den neuen Gesetzen und der Wiedereinführung halte tut hier auch gar nichts zur Sache.
Ich verstehe nicht so ganz, warum hier so verbittert diskutiert wird. Ich werde gerade mit Downvotes abgestraft, weil ich die Idee grundsätzlich nicht dumm finde. Nicht jeder muss studieren, nicht jeder will studieren, und viele wissen gar nicht, was sie denn nach ihrem Schulabschluss machen wollen oder können. Angenommen die jungen Kerle (und gerne auch Frauen, wenn ihr mich fragt) werden nicht einfach zum “Ersatzdienst” verdonnert, sondern haben die Wahl, und es werden Vorkehrungen getroffen dass sie nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden:
Wäre es so verkehrt, wenn sie mal in einen Wirtschaftszweig reinschnuppern können, ohne sich etwa für eine dreijährige Berufsausbildung verpflichten zu müssen? Vielleicht merken sie, dass Elektriker zu sein Oberhaupt nichts für sie ist. Vielleicht merken sie aber, dass das super ist. Das ist doch die Idee hinter dem Vorschlag.
Der Kernpunkt ist: Sinn und Zweck und einzige Begründung der Wehrpflicht ist die Landesverteidigung. Russland rüstet auf, die USA werden wahnsinnig, es herrscht Krieg in Europa und da werden halt Soldaten benötigt. Der Zivildienst ist davon nur ein “Abfallprodukt”, weil niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden darf und die Leute dann halt irgendwas alternatives machen sollen. Das alles ist ganz ausdrücklich nicht als verlängertes Praktikum gedacht.
Verpflichtende Praktika kannst du halt in der Schule machen. Wer mal ins Handwerk reinschnuppern will, kann das auch da machen oder irgendwie einfach da arbeiten oder oder oder. Im Kern beißt sich hier der Vorschlag sogar mit dem Ausbildungssystem: Wenn du in den 10 Monaten Zivildienst im Handwerk irgendwas sinnvolles arbeiten kannst und nicht erst gerade so die Säge gerade halten kannst, dann kann man den Beruf auch als dreijährigen Ausbildungsberuf streichen, weil man ihn ja in unter 10 Monaten erlernen kann. Aber wenn dann halt 10 Monate unmotivierte Zwangsarbeiter irgendwo auf dem Bau rumlungern, die keinerlei Ahnung und Ausbildung haben, dann ist wirklich niemandem geholfen.
Naja wenn vorgeschlagen wird den Zivildienst im Handwerk ableisten zu können muss man halt davon ausgehen, dass damit der bekannte Zwangsdienst gemeint ist, der nunmal im Kontext der Wehrpflichtdebatte wieder Thema ist.
Das ist was anderers als eine Art “freiwilliges handwerkliches Jahr” oder die Möglichkeit Bundesfreiwilligendienst darauf auszuweiten.
Und es steht den Handwerkskammern darüber hinaus doch ohnehin frei, Strukturen zu schaffen die eine Art erweitertes Praktikum ermöglichen.
Diese Idee fände ich an und für sich auch nicht dumm, aber das ist halt eine ganz andere Sache, als das was hier vorgeschlagen wird, wenn man das im Rahmen der Wehrpflichtdebatte aufbringt.
Ich verstehe deinen Gedanken, aber er geht
a) davon aus, dass ein “Zivildienst” im Handwerk keine Option, sondern ein Zwang ist und
b) dass der junge Mensch sich damit auf seinen Lebensweg festlegt.
Beides würde ich erstmal nicht vermuten.
Ist es ja per se. Ich weiß nicht ob du von der Wehrpflicht betroffen warst, aber die Konstruktion, die wir hatten war, dass man primär zum Wehrdienst gezwungen war. Den konnte man, mit Begründung aus Gewissensgründen verweigern, war dann aber gezwungen einen Wehrersatzdienst, aka Zivildienst zu leisten. Und wo man den ableistet durfte das Amt einem vorschreiben. Es war defacto ein Zwangsdienst. Gelebte Praxis war zwar, dass man sich selbst eine Stelle aussuchen konnte und das Amt die idR. genehmigt hat, aber das ändert nichts daran, dass es per Design ein Zwangsdienst war.
Man muss davon ausgehen, dass darauf Bezug genommen wird, wenn davon die Rede ist, Zivildienst im Handwerk zu leisten.
Es gab zwar auch die Option, anstelle eines Zivildienstes ein freiwilliges ökologisches/soziales Jahr zu machen oder sich bei Feuerwehr oder THW zu verpflichten, aber das war eben nicht der sogenannte Zivildienst.
Zustimmung allerdings zu b). Hab Zivi gemacht und mich dadurch gegen nen Sozialberuf entschieden. Es ist nur eine Etappe.
Auf der anderen Seite bin ich nun auch kein Nobelpreisträger geworden, also wer weiß…
Ich war als einer der späten Jahrgänge von der Wehrpflicht betroffen, habe meinen zunächst zurückgestellten Zivildienst geleistet und bin danach studieren gegangen. Ich kann also sagen, wie es sich anfühlt bei der Musterung die Hosen runter zu lassen und dann für 9 Monate nur begrenzt beeinflussen zu können, was man mit seinem Leben nach der Schule vor hat. Hier soll es doch gar nicht um das Für und Wider der Wehrpflicht an sich gehen; was ich von den neuen Gesetzen und der Wiedereinführung halte tut hier auch gar nichts zur Sache.
Ich verstehe nicht so ganz, warum hier so verbittert diskutiert wird. Ich werde gerade mit Downvotes abgestraft, weil ich die Idee grundsätzlich nicht dumm finde. Nicht jeder muss studieren, nicht jeder will studieren, und viele wissen gar nicht, was sie denn nach ihrem Schulabschluss machen wollen oder können. Angenommen die jungen Kerle (und gerne auch Frauen, wenn ihr mich fragt) werden nicht einfach zum “Ersatzdienst” verdonnert, sondern haben die Wahl, und es werden Vorkehrungen getroffen dass sie nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden:
Wäre es so verkehrt, wenn sie mal in einen Wirtschaftszweig reinschnuppern können, ohne sich etwa für eine dreijährige Berufsausbildung verpflichten zu müssen? Vielleicht merken sie, dass Elektriker zu sein Oberhaupt nichts für sie ist. Vielleicht merken sie aber, dass das super ist. Das ist doch die Idee hinter dem Vorschlag.
Der Kernpunkt ist: Sinn und Zweck und einzige Begründung der Wehrpflicht ist die Landesverteidigung. Russland rüstet auf, die USA werden wahnsinnig, es herrscht Krieg in Europa und da werden halt Soldaten benötigt. Der Zivildienst ist davon nur ein “Abfallprodukt”, weil niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden darf und die Leute dann halt irgendwas alternatives machen sollen. Das alles ist ganz ausdrücklich nicht als verlängertes Praktikum gedacht.
Verpflichtende Praktika kannst du halt in der Schule machen. Wer mal ins Handwerk reinschnuppern will, kann das auch da machen oder irgendwie einfach da arbeiten oder oder oder. Im Kern beißt sich hier der Vorschlag sogar mit dem Ausbildungssystem: Wenn du in den 10 Monaten Zivildienst im Handwerk irgendwas sinnvolles arbeiten kannst und nicht erst gerade so die Säge gerade halten kannst, dann kann man den Beruf auch als dreijährigen Ausbildungsberuf streichen, weil man ihn ja in unter 10 Monaten erlernen kann. Aber wenn dann halt 10 Monate unmotivierte Zwangsarbeiter irgendwo auf dem Bau rumlungern, die keinerlei Ahnung und Ausbildung haben, dann ist wirklich niemandem geholfen.
Naja wenn vorgeschlagen wird den Zivildienst im Handwerk ableisten zu können muss man halt davon ausgehen, dass damit der bekannte Zwangsdienst gemeint ist, der nunmal im Kontext der Wehrpflichtdebatte wieder Thema ist.
Das ist was anderers als eine Art “freiwilliges handwerkliches Jahr” oder die Möglichkeit Bundesfreiwilligendienst darauf auszuweiten. Und es steht den Handwerkskammern darüber hinaus doch ohnehin frei, Strukturen zu schaffen die eine Art erweitertes Praktikum ermöglichen. Diese Idee fände ich an und für sich auch nicht dumm, aber das ist halt eine ganz andere Sache, als das was hier vorgeschlagen wird, wenn man das im Rahmen der Wehrpflichtdebatte aufbringt.