Politiker, Arbeitgeber- und Kassenvertreter fordern eine Selbstbeteiligung der Patienten an den Kosten für Arztbesuche. Warum wird das gefordert und wie soll das funktionieren? Ein Überblick.

  • HerrVorragend@lemmy.world
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    1 month ago

    Gab es doch schon so ähnlich. 10€ Praxisgebühr pro Quartal oder so?

    “Am 9. November 2012 beschloss der Bundestag mit den Stimmen aller Fraktionen, die Praxisgebühr zum 1. Januar 2013 abzuschaffen.[30][31] Das Ziel der Praxisgebühr, die Zahl der Arztbesuche zu verringern und die Inanspruchnahme von Vertragsärzten zu strukturieren, sei nicht erreicht worden. Geringverdiener würden aber von notwendigen Arztbesuchen abgehalten. Die Praxisgebühr belaste einseitig die Patienten, die Zusatzeinnahmen seien gering und deckten nur knapp ein Prozent der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Praxisgebühr verursache dagegen unnütze Bürokratie.[32]”

    Tja, super dass dieser alte Quatsch nochmal aufgewärmt und als Retter des darbenden Systems erkoren wird.

    Vollidioten

    • kossa@feddit.org
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      1 month ago

      Aber heute, ca. 10 Jahre später, hassen wir Geringverdiener noch mehr. Deshalb führen wir das einfach wieder ein.

      Herzlichst

      Ihre christliche Lieblingspartei

    • ahornsirup@feddit.org
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      12
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      1 month ago

      Hatte die Praxisgebühr nicht sogar oft einen gegenteiligen Effekt? Wenn du schon Mal die 10€ bezahlt hast biste halt auch wegen jedem kleinen Scheiß zum Arzt gegangen, war ja schon bezahlt.

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      10
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      1 month ago

      Vollidioten

      Leider sind das keine Idioten und ein System wollen die auch nicht retten. Die hassen einfach nur arme Menschen.

    • BigShammy80@feddit.org
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      8
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      1 month ago

      Eben. Nichts gelernt und nochmal die gleiche Scheiße von vorne. Wieder wird Geld rausgeschmissen und in 2-3 Jahren wird es dann wieder eingestampft…

  • connaisseur@feddit.org
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    30
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    1 month ago

    Wenn man denn weiß, wer besonders oft zum Arzt geht - warum kann man nicht einfach bei diesen Personen nachforschen welche Gründe dafür vorliegen? Vielleicht gibt es dafür gute Gründe? Neee, stattdessen einfach mal alle über einen Kamm scheren und bestrafen, sehr solidarisch.

    • AntonMuster@discuss.tchncs.de
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      22
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      1 month ago

      Weil man dann rausfinden würde, dass praktisch niemand freiwillig und zum Spaß ständig zum Arzt rennt. Genau wie die phantasierten “Totalverweigerer” beim Bürgergeld.

  • Wrufieotnak@feddit.org
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    27
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    1 month ago

    Politiker, Arbeitgeber- und Kassenvertreter fordern […]

    So und jetzt mal ganz scharf aufpassen und merken wer das nicht fordert: Ärzte! Diejenigen die davon am meisten betroffen sind (also außer uns Patienten jetzt, aber wir zählen ja eh nie bei sowas). Warum wohl? Weil es scheiße ist, nichts bringt außer mehr Verwaltung? Wir werden es wohl nie herausfinden.

    • CyberEgg@discuss.tchncs.deOP
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      24
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      1 month ago

      Warum wohl? Weil es scheiße ist, nichts bringt außer mehr Verwaltung? Wir werden es wohl nie herausfinden.

      Weil es nicht darumngeht, Arztpraxen oder die Gesundheitsversorgung zu entlasten, sondern Arbeiter zur Arbeit zu treiben, auch wenn sie krank sind.

      • BigShammy80@feddit.org
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        11
        ·
        1 month ago

        Exakt. Es soll einfach eine weitere Hürde her, damit nicht jeder gleich zum Arzt rennt wenn die Nase läuft, sondern schön auf Arbeit geht und dort nochmal alle ansteckt! Ist doch viel logischer und treibt die Wirtschaft richtig an!!!

        Ich meine das ist offensichtlicher Sarkasmus, aber wenn man das so schreibt, dann ist es einfach unbegreiflich wie dumm unsere Politik ist!

        • Wrufieotnak@feddit.org
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          1 month ago

          Ja, das traurige daran ist echt, das Leute in Entscheidungspositionen ernsthaft glauben, das würde ihnen einen Mehrwert einbringen. Das ist so richtig offenen Auges gegen die Wand fahren und dabei noch beschleunigen. Und hinterher beschweren, dass doch jemand die hätte warnen müssen.

  • azolus@slrpnk.net
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    1 month ago

    Und wie immer liefert die Tagesschau freudig eine propagandistische Rechtfertigung für den jüngsten Frontalangriff auf lebensnotwendige soziale Absicherungen…

  • Petrichor@feddit.org
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    1 month ago

    Was ich aus dem Text nicht raus gelesen hab, war, ob damit auch Hausarztbesuche gemeint sind. Diese dürften meiner Meinung nach niemals gebührenpflichtig werden.

    • Successful_Try543@feddit.org
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      1 month ago

      Wenn ich den Text richtig verstehe, sind möglicherweise alle Arztbesuche gemeint, egal welche:

      Zuvor hatte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter (CDU), ebenfalls eine Kontaktgebühr gefordert, die bei jedem Arztbesuch bezahlt werden müsste.

      • Mora@pawb.social
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        11
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        1 month ago

        Und das wäre so unglaublich dumm. Bringt das nicht noch eher dazu, möglichst aufzuschieben und dann wenns zu schlimm wird direkt in die eh schon überlasteten Notaufnahmen zu gehen?

  • plyth@feddit.org
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    1 month ago

    Kann bitte jemand eine Partei gründen, die in allen Fragen die sinnvolle Lösung verfolgt so dass wir sie alle wählen können damit dieser Spuk aufhört?

    • Zacryon@feddit.org
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      1 month ago

      Das Problem ist, dass jede Partei, auch wenn noch so vermeintlich objektiv und vernünftig, ein Opfer ihrer Mitglieder wird.

      Zum Beispiel: Die Partei der Humanisten hat sich einer wissenschaftsbasierten Politik verschrieben, leidet m.E. aber unter Voreingenommenheit (‘Bias’) und – wie ich gehört habe – Sexismus und einer Arroganz von MINTlern ggü. anderen Fachrichtungen wie z.B. aus dem Bereich der Geisteswissenschaften, die teils nicht ernstgenommen werden.

      Da kann ich aber sicher auch nicht die ganze Partei über einen Haufen scheren, da sie – so wie jede Partei – die Summe ihrer Mitglieder ist.

      Ein weiteres Problem: was als “sinnvollste” Lösung wahrgenommen wird, hängt auch stark von individuellen Weltbildern, Meinungen und Präferenzen ab. Das wiederum kann einen objektiven Diskurs erschweren und selbst wenn man diesen geführt hat, hängt die Bewertung der Ergebnisse nach wie vor von diesen individuellen Faktoren ab.

      Ich denke, das beste, was man tun kann, ist es, möglichst objektiv an Themen heranzugehen und dabei seine eigenen Beurteilungen stets kritisch zu hinterfragen. Damit kann man dann einer Partei beitreten und versuchen etwas Positives zu bewirken. Die einen sind für so etwas womöglich offener als die anderen. Aber letzten endes leidet jede Partei unter ihren Mitgliedern, kann aber ebenso von diesen profitieren.

      • plyth@feddit.org
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        1 month ago

        Ja, ohne Mittel aber mit 60 anderen Mitgliedern. Daher:

        Für Parteigründungen hat sich der Ablauf etabliert, zunächst einen Verein zu gründen, da das Sammeln von Mitgliedern und Geld anders als bei einer Partei auch ohne eine umfangreiche Organisationsstruktur möglich ist

        https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Partei